Aktuelle Information zur Neuen Heilmittelrichtlinie ab 01.01.2021

Seit 01.01.2021 ist die Neue Heilmittelrichtlinie (HMR) in Kraft getreten. Diese regelt die Möglichkeiten der Verordnung von Heilmitteln durch die Ärzte.

Ziel der neuen HMR soll eine deutlichere Vereinfachung der Verordnungsmöglichkeiten sein und langfristig zu einem Bürokratieabbau führen. Ob das so sein wird, warten wir ab. Bisher haben nicht heilmittelkonform ausgefüllte Verordnungen der Ärzte zu einem erheblichen Mehraufwand in den Therapiepraxen geführt. Rezepte mussten geändert, umdatiert, verlängert werden…..

Das alles, hoffen wir, gehört der Vergangenheit an.

Die wichtigsten Neuerungen fasse ich hier kurz zusammen:

  • Es gibt künftig nur noch ein Verordnungsformular (gültig für:Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden). Der Arzt kreuzt darauf das verordnete Heilmittel an.
  • Die komplizierte Regelfallsystematik wurde abgeschafft: es wird nicht mehr unterschieden in Erstverordnung, Folgeverordnung und Verordnung außerhalb des Regelfalles. Es gibt einen Verordnungsfall und daran geknüpft eine sog. orientierende Behandlungsmenge. Daran orientiert sich der Arzt, er kann aber je nach medizinischem Bedarf des Patienten auch davon abweichen. Dieses muss nicht mehr auf der Verordnung begründet werden. Damit soll die Anfälligkeit, eine ungenaue oder fehlerhafte Verordnung auszustellen, sinken und damit auch der Aufwand für Arzt und Therapeut.
  • Die Diagnosegruppen werden zusammengefasst und die Angaben zur Leitsymptomatik können wesentlich flexibler benannt werden. Damit ist die Entscheidungsfreiheit der Ärzte bzgl. Verordnungen größer als bisher.
  • Die Frist von Ausstellungsdatum der Verordnung bis zum Behandlungsbeginn wird von bisher 14 Tagen auf 28 Tage erweitert.
  • Die Behandlungsfrequenzen können flexibler angegeben werden
  • Es können zukünftig bis zu 3 Heilmitteln auf einer Verordnung verordnet werden und damit die Therapieoptionen erweitert werden.

Wir sind zuversichtlich und hoffen, dass diese neue HMR ihre Ziele erreicht und wir die bisherigen aufwendigen Korrekturen nicht mehr vornehmen müssen. Damit hätten wir mehr an Behandlungszeit zur Verfügung.